Ausstellung / Installation
Galerie Coucou
04.09.2021 15:00 - 22:00 Uhr
Mit „Solitude“ setzt die Galerie Coucou die Reihe „Art Is Stronger Than Virus“ fort. Jede Folge dieser Reihe präsentiert künstlerische Positionen zu Themen, die in den letzten zwei Jahren an Schärfe gewonnen haben. In „Solitude“ präsentieren Rosa Violetta Zettl und Robert Sturmhoevel Werke, die in den letzten anderthalb Jahren entstanden sind, mitten in der Corona Pandemie. Mit den Mitteln der Malerei und der Skulptur stellen Robert Sturmhoevel und Rosa Violetta Zettl die Verortung des Seins infrage und loten die Wechselwirkung von Präsenz und Abwesenheit neu aus. In dem sie die Abwesenheit verorten, geben sie dem Unerklärlichen eine Form und uns die Möglichkeit darauf zu schauen. Die verlässlichste Weitsicht ist manchmal der Blick nach innen.
Rosa Violetta Zettl inszeniert gleich im Eingangsbereich der Ausstellung eine plastische Schnittstelle. Ein Diorama (von außen) oder eine Installation (von innen), erinnert die lebendige und vielförmige Komposition an die Ambivalenz von Ausgrenzung und Partizipation. Ihre Objekte erzählen eigene Geschichten und sind doch Teil eines Ganzen. Wie flüchtige Gedanken verteilen sie sich auch im Inneren der Ausstellung. Die Besucher*innen begleitend sind sie jedoch keine helfenden Hände, vielmehr scheinen sie selbst nach Hilfe zu greifen. Mit Lust an Material und Farbe erzählt Rosa Violetta Zettl ihre Geschichten. Die von ihr geschaffenen Charaktere verführen uns mit ihrer geradezu biologischen Körperlichkeit genauer hinzuschauen und mal traurig, mal glücklich zu lächeln.
Die Bilder von Robert Sturmhoevel sind durchtränkt von Farben und Licht, die eine geradezu heitere Schönheit vorgaukeln. Doch bleibt der Genuss an den spielerischen Oberflächen haften, ganz nah an dem darunter verborgenem Ungewissen. Die Gestalten in seinen Bildern strahlen unschuldige Ahnungslosigkeit aus. Trotz ihrer narrativen Selbstverständlichkeit wirken sie im Kontext verloren, gleich einer Traumsequenz. Umso bedrohlicher das Unergründliche, das unverhofft Farbe und Form ändert - lebendige, wachsende Schatten in einer bis dahin heiteren Welt. Auch die Bilder ohne Protagonisten sind nur vermeintlich ruhiger, die aufgezwungene Stille zieht die Einsamkeit nach sich. Gekonnt verarbeitet Robert Sturmhoevel die Ereignisse der Gegenwart und bleibt dabei seiner künstlerischen Sprache treu.